Inzisionale Verfahren
Hierbei handelt es sich um
Verfahren, bei denen die Hornhaut durch gezielt gesetzte Einschnitte in ihrer
Form verändert wird. Die Wirkung der Schnitte (Inzisionen) ist in der Regel
spannungslösend (relaxierend). Bei der historischen Form der Behandlung der
Kurzsichtigkeit wurden radiäre, dass heißt tortenschnittartige Inzisionen in den
Rand der Hornhaut gesetzt (Radiäre Keratotomie, kurz RK genannt).
Bei der Behandlung von Hornhautverkrümmungen wird eine Wirkung durch
bogenförmige Einschnitte senkrecht zu den steilen Achsen des Zylinders erzielt.
Dieses Verfahren wird als AK (Astigmatische Keratotomie) bezeichnet. Die AK wird
häufig im Zusammenhang mit der Implantation von Linsen als Zusatzverfahren
gewählt oder aber in Kombination mit einem laserchirurgischen Verfahren
angeboten (AK-LASIK).
RK (Radiäre Keratotomie):
Die radiäre Keratotomie wurde von Fjodorov, einem
russischen Augenarzt und Erfinder, entwickelt .
Auch in den USA fand diese Methode weite Verbreitung, konnte sich aber mit der
Entwicklung der laserchirurgischen Techniken langfristig nicht behaupten.
Bei der RK wird die Hornhaut tortenschnittartig behandelt. Das optische Zentrum
bleibt ausgespart. In der Folge kommt es zu einer indirekten Abflachung der
Hornhautmitte (optisches Zentrum). Vorhersagbarkeit, Sicherheit und Stabilität,
die mit der RK zu erzielen sind, genügen heute nicht mehr den Anforderungen.
AK (Astigmatische Keratotomie) :
Die AK findet heute noch häufig Anwendung in der
Augenchirurgie. Sie ist ein sicheres und effektives Verfahren zur Behandlung von
höheren Hornhautverkrümmungen. Insbesondere bei Linsenimplantationen kann mit
der AK ein zusätzlich bestehender Hornhautzylinder auskorrigiert werden. Bei der
AK werden in der Randzone der Hornhaut senkrecht zur steileren Achse des
Hornhautzylinders bogenförmige Einschnitte von etwa 60-90 Grad Bogenlänge
gesetzt. Die Tiefe der Schnitte beträgt circa 80 Prozent der Gesamtdicke der
Hornhaut.
Eine an unserem Zentrum entwickelte neue Anwendung ist die Kombination der AK
mit einer LASIK. Hierbei wird im ersten Schritt die Hornhautlamelle
(Hornhautscheibchen) angelegt und die bogenförmigen Einschnitte in das
resultierende Bett der Hornhaut gelegt. Die Hornhautlamelle wird über das Bett
gelegt, so dass die Einschnitte in der Tiefe der Hornhaut verschwinden. Sechs
Wochen später erfolgt in einem zweiten Schritt der notwendige Laserabtrag, der
jedoch erheblich weniger Gewebe verbraucht, als nach einer konventionellen
Behandlung. Durch die zusätzlich durchgeführte AK kann eine erhebliche Menge an
Gewebe eingespart werden.